Presse

Mössinger Amtsblatt im April 2016
Bücherkiste im Waldkindergarten


Rechtzeitig zur Eröffnung der Streuobst-Radtour für Kinder in Bad Sebastiansweiler am Sonntag beim Kurparkfest konnte der Waldkindergarten seine neue Bücherkiste präsentieren.

Stand des Waldkindergartens am Kurparkfest

Idyllisch am Waldrand oberhalb des Kurparks und in direkter Nachbarschaft zum Insektenhotel entstand dort eine einladende Waldoase. In einem dicken Baumstamm ist eine wetterfeste Kiste untergebracht. Darin sind wunderschöne Bilderbücher für Kinder zum Thema Wald und verschiedene Naturbestimmungsbücher.

Bücherkiste beim Waldkindergarten

Die Streuobst-Radtour für Kinder ist eine von vielen Thementouren, die alle unter www.tuebinger-umwelten.de nachgelesen werden können. Auf einer Länge von insgesamt 30 Kilometern gibt es einiges zu entdecken. Von Mössingen aus geht es über Ofterdingen nach Bad Sebastiansweiler, wo ein kleiner Abstecher zur Bücherkiste des Waldkindergartens zum gemütlichen Schmökern einlädt, über Talheim nach Öschingen und wieder zurück nach Mössingen. Aber auch für Nichtradler ist die kleine Waldoase vom Waldkindergarten ein ideales Plätzchen zum Pausieren: Gemütliche Baumstammhocker stehen zum Ausruhen bereit, ein Blick in die Bücher lohnt sich für Jung und Alt, die Vögel sorgen für die passende Hintergrundmusik und mit etwas Glück lässt sich noch der eine oder andere Waldbewohner blicken.


Radio-Projekt des Firstwald-Gymnasiums im Juni 2012

Waldkindi im ‘Radio’
Schüler des Firstwald-Gymnasiums haben für ein Radio-Projekt einen schönen Beitrag über unseren Waldkindergarten gemacht.


Viel Spaß!


Schwäbisches Tagblatt vom 15.02.2012
Schneesuppe gegen Kälte
Waldkindergartenkinder aus dem Steinlachtal genießen die Natur – auch bei eisigen Temperaturen
Bitte hier Klicken um den Artikel zu lesen.


Reutlinger Generalanzeiger 08.02.2012
WALDKINDERGARTEN – Zartes Werben für Unterstützung
Mit Matsch Pluspunkte gesammelt

MÖSSINGEN. Wer Wind, Regen und Schnee widersteht, kann auch sonst gut Wetter machen. Der im September mit sieben Kindern gestartete Waldkindergarten in Mössingen hat sich am Montag im Gemeinderat vorgestellt und dabei Pluspunkte für den Wunsch nach Unterstützung gesammelt.

Der Waldkindergarten will nämlich wachsen. Aus den momentan elf Kindern sollen 20 werden (wir berichteten). Entsprechende Anfragen sind schon da. Dazu muss aber eine weitere Erzieherin eingestellt werden, erläuterten Tina Lippert, die Vorsitzende des Trägervereins, und Barbara Peltgen, ihre Stellvertreterin und Leiterin des Waldkindergartens.

Zuerst verdeutlichten sie per Power-Point-Präsentation mit vielen Bildern, wie es im Waldkindergarten zugeht und zerstreuten dabei manche Bedenken. Nein, man gehe nicht in die Pilze. Vielmehr gäbe es für die Kinder die ganz klare Regel, dass man nichts vom Boden esse. Leitspruch beim Umgang sei die Maxime: »Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg’ auch keinem anderen zu.«

Nur Kosten fürs Personal

Das Verletzungspotenzial sei »nachweislich« nicht so hoch wie anderswo, sagte Barbara Peltgen. Aber wenn die Kinder in Bäumen herumklettern, würde ihnen das ein ganz anderes Selbstbewusstsein vermitteln, sie starkmachen und einen anderen Blick auf die Welt geben. Die Krankheitsrate, nach der Willy Rudolph (FWV) fragte, sei geringer, beruhigte sie. Allerdings brauche das Immunsystem ein Jahr, bis es sich bei den Kindern eingestellt habe. Dass die Kinder mit Spaß im Matsch spielen, davon war Peter Zschocke (Grüne) besonders beeindruckt. Das sei ein Kontrastprogramm zur sonstigen Sterilität. Der Kontakt der Kinder mit Senioren in Bad Sebastiansweiler gefiel Andreas Gammel sehr gut.

Elmar Scherer (FWV) wollte konkret wissen, wie sich der Verein die Kostenverteilung vorstellt. Für Tina Lippert ist die Rechnung ganz klar: »Das Personal sind die Kosten.« Weder braucht der Waldkindergarten sanitäre Einrichtungen noch andere bauliche Aktivitäten. Einen zweiten Bauwagen, der bei 20 Kindern nötig würde, trage der Verein. Wenn der Waldkindergarten nicht in den Bedarfsplan aufgenommen wird, gibt es einen Plan B, nämlich Landeszuschüsse. Dann aber sei es nicht mehr möglich, wie vorgesehen die Gebühren an denen der Stadt zu orientieren, sagte Harri Pallas, Kassenwart des Trägervereins.



Reutlinger Generalanzeiger 03.02.2012

Betreuung – Der Natur nahe: Mössinger Waldkindergarten ist nach knapp einem halben Jahr Betrieb gut nachgefragt

Mössinger Waldkindergarten: Zweite Kraft für »volle Gruppe« nötig

Von Michael Merkle

MÖSSINGEN. »Mmmmhh, hier riecht es nach Hallenbad.« Die Kinder des Mössinger Waldkindergartens haben gerade eine Tür auf der Rückseite eines Gebäudes der Kurklinik in Bad Sebastiansweiler geöffnet, da zieht ihnen ein chlorig-schwefliger Geruch in die Nase. Sie kommen gemeinsam mit Erzieherin Barbara Pelgen, Leiterin des Waldkindergartens und stellvertretende Vorsitzende des Trägervereins, sowie Tina Lippert, Vorsitzende des Trägervereins, aus der sonnigen Kälte, wo sie nach dem Programm am Vormittag rund um den Bauwagen am Waldrand durch mit Schnee überdeckte Wiesen gezogen sind. Ihr Ziel: Das Café im Erdgeschoss, wo sie gleich eine heiße Schokomilch zum Aufwärmen trinken werden und dazu einige Faschingsküchle vertilgen dürfen.

Tina Lippert und Barbara Pelgen genießen mit Leon, Emma und Victoria die Winterlandschaft. FOTO: Michael Merkle

Der Waldkindergarten Steinlachtal hat im September 2011 seinen Betrieb gestartet (wir berichteten). Aus den sieben Kindern zum Start sind nun elf Kinder geworden, die hier montags, dienstags, mittwochs und freitags von 8 bis 13.30 Uhr sowie donnerstags von 8 bis 16 Uhr betreut werden. Emma, das elfte Kind, ist gerade in der Eingewöhnungsphase, ihre Mutter ist daher mit dabei.

Warteliste wird nötig werden

Damit es noch mehr werden können, müsste aus der halben Gruppe eine ganze Gruppe mit bis zu 20 Kindern werden. Und die Nachfrage dafür ist laut Tina Lippert vorhanden. Die Zahl der Voranmeldungen für 2013 und 2014 sei sogar so hoch, dass selbst bei einer ganzen Gruppe eine Warteliste nötig werden wird. Für die ganze Gruppe wäre aber neben Barbara Pelgen eine zweite feste Fachkraft rechtlich nötig. Und um diese finanzieren zu können, müsste der Waldkindergarten in die städtische Bedarfsplanung aufgenommen werden.

Die Gruppe ist in dem knappen halben Jahr zusammengewachsen. »Jetzt sind es richtige Waldkinder«, freut sich Barbara Pelgen. Ein Tagesrhythmus und -ablauf habe sich etabliert. Die Kinder haben die Nähe zur Natur schätzen gelernt, mögen jede Form von Wetter. Auch Regentage und Tage mit Kälte und Schnee haben ihre Reize. Es gibt viel zu beobachten und zu erkunden.

Neben dem Bauwagen wurde ein Zelt aufgestellt, der Boden mit Rindenmulch ausgestreut. Es ist eine Art Werkstattzelt. Vor Weihnachten wurden hier beispielsweise Adventssterne gesägt. Die Feuerstelle mit Holzhockern vor dem Bauwagen wird fast jeden Tag genutzt. Leon gehört zu den Kindern, die das Vespern am Feuer dem beheizten Innern des Bauwagens vorziehen – und damit ist er nicht allein. Der Schnee hat ausgereicht, um mit »Poporutschern« auf dem nahen Hügel am Waldrand viel Spaß beim Schlitteln in einfachster Form zu haben.

Die möglichen Aufenthalte im Café der Kurklinik hatte Geschäftsführer Volker Gurski bereits vor dem Start des Waldkindergartens in Aussicht gestellt – und es ist nicht nur bei Worten geblieben. Die Kinder sind hier wirklich gerne gesehen. Es gibt einen Austausch unter anderem mit hier wohnenden Senioren, die von den Kleinen und ihrem Wesen regelrecht bezaubert zu sein scheinen.

Aufnahme ist das Ziel

Das Ziel des Kindergartens ist es nun, in die städtische Bedarfsplanung aufgenommen zu werden. »Der nächste Schritt ist die volle Gruppe«, sagt Tina Lippert. Da von den elf Kindern derzeit drei Kinder unter drei Jahren alt sind und somit in Sachen Betreuung doppelt zählen, könnten dann noch sechs weitere Kinder zwischen drei und sechs Jahren aufgenommen werden. Der Umbau eines Gebäudes am unteren Rand des Kurparks als Aufenthaltsbereich bei Kälte ist zurückgestellt und scheint aufgrund bisher gemachter Erfahrungen gar nicht mehr nötig zu sein. Der Bauwagen, der bei Kälte morgens vorab mit einem Gasofen beheizt wird, reiche völlig aus.

Victoria hat ihre Schokolade getrunken. Sie darf jetzt auf eine kleine Indoor-Entdeckungsreise gehen – und beobachte zusammen mit Leon Goldfische im Becken des Foyers neben dem Café. (GEA)




Schwäbisches Tagblatt 27.09.2011

Kleine Forscher im Forst

Mössinger Waldkindergarten feierte Start
Im Mai wurde der Verein „Waldkindergarten Steinlachtal“ gegründet, am 12. September startete er mit sieben Kindern. Am Sonntag gab es jetzt ein Eröffnungsfest.

Amancay Kappeller

In Bad Sebastiansweiler, beim Bauwagen am Rande des Kurparks, feierte der neue Waldkindergarten am Sonntag sein Eröffnungs-Fest. Bild: Franke Bad Sebastiansweiler. Die Idee, im Steinlachtal einen Waldkindergarten zu gründen, hatten die Talheimerin Tina Lippert und Barbara Pelgen – Pelgen leitete lange Zeit den Tübinger Waldkindergarten. Mit ihrer Idee stießen die Initiatorinnen auf offene Ohren: „Es ist total gut angelaufen“, sagte Lippert beim Eröffnungsfest am Sonntag.
Der restaurierte Bauwagen, der oberhalb des Kurparks am Waldrand auf einer Lichtung steht, dient den mittlerweile acht Kindern als Unterkunft. Der Vater einer Waldkiga-Kindes hat ihn „gespendet“. In der kommenden kalten Jahreszeit wird er dann noch mit einem Ofen ausgestattet. Der Waldkindergarten hat von der Kurklinik ein festes Waldstück gepachtet. In ihrer Begrüßungsrede bedankte sich Lippert insbesondere auch bei Klinikleiter Volker Gurski, der das Waldkindergarten-Projekt von Anfang an unterstützte.

Mit Dudelsack, Kuchen, Kind und KegelAm Sonntag wurde beim Bauwagen mit Kaffee, Kuchen, Dudelsackmusik, Hund, Kind und Kegel gefeiert. Kürbisschnitzen, Kastanienketten-Basteln, Stockbrot-Rösten: Naturnah waren die angebotenen Aktionen für die Kleinen logischerweise. Auf Plakaten konnten Bilder aus dem noch jungen Waldkiga-Alltag betrachtet werden: Die Kinder beim Matschkügele-Formen oder Drecknagellack-Auftragen. Wenn Kind mal muss, dann benutzt es die „Waldtoilette“: eine Grube mit Holzsitz. Es gibt strenge Hygienevorschriften, das „Geschäft“ wird deshalb auch jedes Mal gleich wieder zugescharrt.

Das Interesse von Seiten der Eltern sei sehr groß, freute sich Lippert: Für das kommende Frühjahr gibt es bereits zwei neue Anmeldungen, knapp 30 weitere für die kommenden Jahre. Zwei Gruppen sollen es im Endeffekt einmal werden, mit jeweils zwölf Kindern. Betreut werden sollen die Kleinen mindestens sechs Stunden am Tag. Die meisten interessierten Eltern kommen aus Mössingen, aber auch aus Ofterdingen und Nehren. Nächstes großes Ziel sei es, in die städtische Kindergartenbedarfsplanung aufgenommen zu werden. „Wir sind optimistisch und zuversichtlich, dass es klappt“, so Lippert, deren jüngste Tochter auch den „Waldkindi“ besucht. Der Gemeinderat will nach der kürzlichen Vertagung darüber demnächst in einer Extra-Sitzung beraten. Es gehe aber „auf jeden Fall weiter“, versicherte die Kindergartengründerin, Eltern bräuchten sich keine Sorgen machen; auf Spenden sei der Verein jedoch angewiesen.

Eltern, die wissen möchten, wie ein Tag im Wald für die Kleinen abläuft und was Kind im Tann so alles anstellen kann, sind jederzeit zum Schnuppern eingeladen.


Reutlinger Generalanzeiger vom 27.09.2011

Betreuung – Singen und Stockbrot: Der Mössinger Waldkindergarten feierte seine Eröffnung mit einem Fest. Die Kleinen hatten spannende Erlebnisse in den ersten Wochen
Mit Freude an der Natur
VON ULLI PETRAT

MÖSSINGEN. »Hallo, hallo, wir freu’n uns, dass Du da bist«, begrüßen die Kinder des neuen Waldkindergartens in Bad Sebastiansweiler ihre kleinen und großen und sogar vierbeinigen Gäste lautstark, begleitet auf der Gitarre von Kindergartenleiterin Barbara Pelgen. Alle sind furchtbar aufgeregt, schließlich warten neben dem Singen noch Stockbrotrösten über dem Lagerfeuer, Kürbisschnitzen und andere spannende Aktivitäten beim Einweihungsfest. Außerdem gibt es Kaffee und Kuchen für die Großen, für die Kleinen hat die Kurklinik, auf deren Grund sich der neue Kindi befindet, Kakao gespendet.

Sieben feste Kinder gibt es derzeit, berichtet Tina Lippert, Vorsitzende des Trägervereins, die als studierte Sozialpädagogin und gelernte Erzieherin selbst in Mössingens neuester Pädagogikeinrichtung die Kinder betreut. Ursprünglich lagen zwölf Anmeldungen vor, nun wird das Dutzend wohl erst 2012 voll, drei feste Anmeldungen liegen fürs Frühjahr jedenfalls schon vor. Lippert: »Wir haben sogar schon jede Menge Anmeldungen für die nächsten drei Jahre, insgesamt um die 25 Kinder.« Interessant sei, dass viele Eltern ihre Kinder bereits zu einem Zeitpunkt angemeldet hätten, als aufgrund der vielen Unwägbarkeiten noch unsicher war, ob das Projekt realisiert werden kann.

Ungeborene sind angemeldet
Die Kinder werden ab einem Alter von drei Jahren betreut, teilweise sogar früher, je nach Einzelfall, erläutert Tina Lippert. Harri Pallas, Kassierer des Fördervereins fügt hinzu, dass einige der angemeldeten Kinder sich momentan noch im Säuglingsalter befinden, einige schlummerten sogar noch im Mutterleib: »Das sind die Kinder, die witzigerweise auf der Anmeldung noch ohne Namen auftauchen.«

Tina Lippert, die die Begrüßung der Gäste übernimmt, schildert die vergangenen zwei Wochen, die der Waldkindi bereits geöffnet hatte. Neben dem traumhaften Wetter habe es für die Kids viele spannende Erlebnisse gegeben – und das schon allein auf dem Weg vom gemeinsamen morgendlichen Treffpunkt unten beim Spielplatz bis hoch zum Bauwagen, in dem die Kleinen bei schlechtem Wetter Unterschlupf finden. So hätten die Kinder ein Hornissennest entdeckt, aber auch das Klangspiel unterhalb der Klinik sei eine sehr reizvolle Angelegenheit.

Volker Gurski, Geschäftsführer der Klinik, zeigt sich – genau wie der GEA – daran interessiert, was die Kinder und Erzieher im Falle einer Notdurft machen. »Es wird an bestimmten Stellen im Wald ein Loch gegraben«, sagt Barbara Pelgen. Darüber komme ein kleines Holzgestell, das mit einem Sitzloch versehen ist. Sei das Erdloch voll, werde es zugebuddelt und an anderer Stelle ein neues ausgehoben. Das alles sei selbstverständlich mit dem Förster und dem Gesundheitsamt abgestimmt, versichert sie.

Es ist also an alles gedacht – jetzt fehlen nur noch weitere Kinder, damit der neue Waldkindi in den Kindergartenbedarfsplan der Stadt Mössingen aufgenommen werden kann. Die Entscheidung darüber wurde aufgeschoben. Für den Verein ist die Aufnahme finanziell auf Dauer eine unabdingbare Voraussetzung für das weitere Bestehen. (GEA)




Presseartikel im Reutlinger Generalanzeiger vom 06.05.2011
Betreuung – In Mössingen wurde der Trägerverein für den Waldkindergarten gegründet. Eltern konnten erstmals ihre Kinder verbindlich anmelden. Ein Ort wird noch gesucht.

Naturverbundenes Aufwachsen 
 

MÖSSINGEN. Die Voraussetzung für eine weitere, bislang noch ungewöhnliche, aber bei Eltern wie Kindern mittlerweile beliebte Form der Kinderbetreuung ist in Mössingen geschaffen: Der Verein »Waldkindergarten Steinlachtal« wurde jetzt in der »Tierarztpraxis an der Steinlach« gegründet. Dieser hat sich selbst zum Ziel gesetzt, das Angebot frühkindlicher Erziehung in Mössingen und Umgebung um einen weiteren Aspekt zu bereichern. 

Die Mitglieder erhoffen sich, dass ein Start des Waldkindergartens mit der Unterstützung weiterer Interessenten bereits im kommenden Schuljahr verwirklicht werden kann. Mit der Gründung möchte der Verein auch signalisieren, dass nun Anmeldungen möglich – und dringend erwünscht sind. Bei der Veranstaltung meldeten sich bereits elf Interessenten direkt als Mitglieder an, verbunden mit der Bereitschaft, nicht nur mit einem jährlichen Beitrag von 40 Euro, sondern auch durch ihre Mitarbeit das Projekt tatkräftig zu unterstützen und es weiter voranzubringen.

Kreativität fördern 
Die Vorzüge, welche sich die Eltern bei der Gründungsversammlung von einem Waldkindergarten erhoffen, wurden im Gespräch deutlich. So wünschen diese sich unter anderem, ein naturverbundenes Aufwachsen ihrer Kleinen, bei dem ein großes Angebot an Spielzeug nicht an erster Stelle steht. Dadurch soll die Kreativität der Kinder stärker gefördert werden als bei jenen, die jeden Tag in denselben Räumlichkeiten betreut werden.
Willkommene Nebeneffekte sind in den Augen der Befragten der geringere Lärmpegel als in geschlossenen Räumen sowie die aus den Örtlichkeiten und der geplanten Gruppengröße des Kindergartens resultierende intensivere Betreuung der einzelnen Kinder.

Unterschlupf wird es geben
Mit Tina Lippert als Vorsitzender und Barbara Pelgen als ihre Stellvertreterin befinden sich zwei Erzieherinnen mit Waldkindergartenerfahrung in der Vereinsleitung. Dies ermöglicht von Anfang an eine solide Konzeption des Projekts, was natürlich den Kindern zugutekommen soll. Die beiden Frauen arbeiteten in der Vergangenheit bereits zwei Jahre zusammen als Kolleginnen und entwickelten gemeinsam den Wunsch, die Idee der Waldkindergärten zu verbreiten.
Mit der Wahl von Johann Lausberg ins Amt des Sicherheitsbeauftragten ist fortan auch für Belange wie etwa das Verhalten bei Feuer gesorgt. Zur Komplettierung des Vorstands wurde Harri Pallas als Kassenwart sowie Robert Vdovic in das Amt des Schriftführers gewählt.
Das Mindestalter zur Anmeldung eines Kindes beträgt drei Jahre. Die genauen Örtlichkeiten des Kindergartens werden derzeit noch festgelegt. Im Falle extrem schlechten Wetters wird voraussichtlich ein Bauwagen oder ein vergleichbarer Unterschlupf zum Schutz der Kinder bereitgestellt. Weitere Informationen finden sich im Internet. (dsr)


Presseartikel im Schwäbischen Tagblatt vom 15.04.2011

Kinderstube mit Naturbezug 
 

Tina Lippert möchte einen Waldkindergarten gründen
 
Tina Lippert hat eine Vision: Sie wünscht sich einen Waldkindergarten für Mössingen. Ein Konzept dafür gibt es schon, doch es fehlt noch die Zustimmung der Stadt.

Lieber heute als morgen würde die Talheimerin Tina Lippert ihre schon weit gediehenen Pläne von einem Waldkindergarten in Mössingen in die Tat umsetzen – spätestens im September aber soll das Angebot starten. Lippert, von Beruf Sozialpädagogin und Erzieherin, außerdem dreifache Mutter, hat schon im Tübinger Waldkindergarten „Eichhörnchen“ kleine „Waldwichtel“ betreut. In Bayern, wo sie früher wohnte, hat sie einen Waldkindergarten mitgegründet. Toll fände sie es, wenn ihre Tochter, die bald drei wird, eine solche Einrichtung besuchen könnte.
Mehr als zwanzig interessierte Eltern, auch aus Nachbargemeinden, kamen am Mittwochabend zur ersten Informationsveranstaltung in die Falltorstraße – Lipperts Mann Simon betreibt dort seit kurzem eine Tierarztpraxis. Das Konzept für einen Mössinger Waldkindergarten hat Tina Lippert gemeinsam mit der Erzieherin Barbara Pelgen erstellt, der Leiterin des Tübinger Eichhörnchen-Waldkindergartens.
„Im Rathaus hat man uns nicht die Türen vor der Nase zugeknallt“, sagte Lippert. Sie habe aber signalisiert bekommen, dass erst abgeklärt werden müsse, ob überhaupt Bedarf an einer solchen Einrichtung bestehe. Der Mössinger Waldkindergarten soll von einem Verein getragen werden; dieser kann aber erst gegründet werden, wenn sich mindestens sieben Personen zusammenfinden. Der Kindergarten soll auf Elternmitarbeit basieren.
Die Anfangsphase bei den „Eichhörnchen“ hat Barbara Pelgen, die jetzt schon seit zwölf Jahren im Tübinger Waldkindergarten arbeitet, nicht miterlebt. Unter anderem deshalb möchte sie jetzt in Mössingen bei der Gründung dabei sein. Und natürlich auch, um „die Waldidee als solche weiter zu verbreiten“. Die Pläne für Mössingen seien „keine Blitzidee“, sondern gut durchdacht; ein solches Angebot bereichere die pädagogische Vielfalt der Stadt.
Wo genau die Drei- bis Sechsjährigen – 20 Kinder dürfen es maximal sein – künftig im Wald herumwuseln, steht noch nicht fest. Der Gemeinderat muss das Projekt absegnen, das Jugendamt muss eine Betriebserlaubnis erteilen.
Man stehe in Kontakt mit der Stadt wegen eines geeigneten Geländes, einige Waldgebiete habe man bereits besichtigt, so Lippert. Konkrete Angebote oder Zusagen gibt es aber noch nicht. Auch ein Privatgrundstück oder ein Bauernhof kämen als Standort infrage. Für die Eltern sollte das Waldkindergartengelände leicht erreichbar sein – im Idealfall auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Der pädagogische Leitgedanke: Der Waldkindergarten soll für die Kinder ein Lebens- und Erlebnisraum sein, der sie in ihrem natürlichen Bewegungs- und Forschungsdrang unterstützt. Kleine Forst-Forscher entwickeln einen selbstverständlichen Bezug zur Natur – und einen behutsamen Umgang mit allem, was darin lebt, sagen Lippert und Pelgen. Phantasie, Kreativität und Eigeninitiative werden durch das vielfältige Angebot an Naturmaterialien angeregt. Man befürwortet außerdem den regelmäßigen Kontakt zu Tieren: Es soll einen „Gruppenhund“ geben.
Wenn das Wetter mal so richtig mies ist, bei Sturm und Gewitter etwa, müssen die Waldkinder sich auch in eine feste, beheizbare Unterkunft zurückziehen können: Dafür eignen sich eine Blockhütte, ein Bauwagen oder ein Tipi. Als Treffpunkt und Schutzraum möchte man im Gehölz ein „Waldsofa“ einrichten – einen Rückzugsort, an dem die Kinder sich auch mal ausruhen können. Als zusätzliche Wärmequelle ist mindestens eine Feuerstelle unter freiem Himmel vorgesehen, Erdgruben dienen als Waldtoilette.
Eine Begegnungsstätte soll der Mössinger Waldkindergarten werden, sagen Lippert und Pelgen: „Wir wollen offen sein, uns nicht im Wald verkriechen.“ Eine Kooperation mit Grundschulen wird angestrebt. Die Kinder sollen mit zwei Pädagogischen Fachkräften täglich mindestens fünf Stunden betreut werden – bei Bedarf und gesicherter Finanzierung eventuell auch ganztags. Die Gebühren sollen an die der städtischen Kindergärten angeglichen werden, denn, so Lippert: „Wir wollen keinen Elitekindergarten, das Angebot soll jeder nutzen können.“